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Stacco 19.2
Acrylic, pigment ink on lime plaster (fiber reinforced) on wood
62 x 60 cm
2019

 
   
   
   
Stacco  
   
   
Der Begriff “Stacco” stammt aus dem Bereich der Restauration von Wandbildern. Vor allem in Italien gab es viele einsturzgefährdete Gebäude, die Wandbilder enthielten. Um diese Bilder zu retten, wurde ein Verfahren entwickelt, die Wandbilder möglichst schonend von der Wand mitsamt dem Putz auf einen anderen Träger zu transferieren. Dieses Verfahren nennt sich Stacco. Charakteristisch daran ist, dass sehr häufig nur noch partiell die äussere Form des ursprünglichen Wandbildes erhalten ist, da es sich oft nur noch um Bildscherben handelt. Zu einem rechtwinkligen Bildrand hin wird daher mit einem optisch möglichst neutral aussehenden Putz aufgefüllt. In Italien und auch nördlich der Alpen gilt diese Präsentationsform als musealer Standard.

An dieser Präsentationsform orientieren sich die hier vorliegenden sog. Stacco-Arbeiten. Sie sind eine logische Weiterentwicklung der bisherigen Wandarbeiten. Jetzt wird auch der Bildgrund physisch in die Arbeit miteinbezogen. Eine digitale Maloberfläche, die patinaartig aufgetragen wird erscheint als Stacco Arbeit besonders interessant. Denn gleichzeitig spreizt sich die Zeitwahrnehmung um so stärker in eine einerseits historische Ansicht des fragmentarischen Artefakts eines alten Wandbildes und andererseits in eine zukunftsweisende, digitale Ästhetik der Bildoberfläche.