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Kohlung 3
Charcoal on acrylic, pigment ink
60 x 50 cm
2018

 
   
   
   
Kohlung  
   
   

Gemalte Bilder werden mit Holzkohle verschlossen, was auf die Bildzerstörung durch Verbrennung hinweist. Durch die Monochromisierung wird die durch den tiefer liegenden, materiellen Malprozess entstandene Oberfläche sichtbar. Auch kann man vereinzelt motivische Reste erkennen. An bestimmten Stellen reist die Kohleoberfläche in Form einer Kante oder eines Streifens auf. Hier kann man sich im Ausschnitt von der darunter liegenden Bildhaftigkeit überzeugen. Die Holzkohle konserviert das Bild. Das Bild ist auf diese Weise vor einem weiteren Zerfall geschützt. Der Schutz bezieht sich einerseits auf die Abwehr von typischen tierischen und pflanzlichen Schädlingen. Andererseits wird das Bild auch vor einer kulturell bedingten Bildzerstörung (Ikonoklasmus) geschützt.

Die Holzkohle ist lediglich ein gefestigter Staub auf der Bildoberfläche. Potentiell könnte man diesen entfernen und dadurch das darunter liegende Bild wieder sichtbar machen. Dadurch würde das Bild aber in seiner jetzigen Bildhaftigkeit zerstört werden. Hier stellt sich die Frage, ob die Holzkohle Teil des Bildes oder dessen Auslöschung ist.